Einer Meldung der Ungarischen Nachrichtenagentur (MTI) zufolge ermittelt Budapester Polizeipräfektur wegen mutmaßlicher Veruntreuungen im Zusammenhang mit der Erweiterung des historischen Rác-Bades (Rác Fürdő). Das Bad befindet sich am Fuße des Gellértberges in Buda, im historischen Stadtviertel „Tabán“.
Nach den Verlautbarungen der Polizei besteht der dringende Verdacht, dass der Hauptstadt im Rahmen der Erweiterung des Bades und der Errichtung des daneben entstehenden Fünf-Sterne-Hotels erheblicher wirtschaftlicher Schaden entstanden sei. Nach Ansicht der Fidesz-Fraktion im Budapester Stadtrat sollen 75% der Anteile an der Betreibergesellschaft des historischen Bades (Rác Nosztalgia Kft.) an Investoren „verschoben“ worden sein. Die Budapester Heilbäder- und Heilquellen AG hält an der Betreibergesellschaft lediglich 25%.
Die Angelegenheit begann mit Unregelmäßigkeiten bei der Ausschreibung des Eingangskontrollsystems. Ein Mitarbeiter des an der Ausschreibung teilnehmenden Unternehmens Navigátor Zrt. soll selbst an der Fertigung der Ausschreibungsunterlagen für das 600 Mio. Forint Projekt beteiligt gewesen sein. Die Ausschreibung wurde für ungültig erklärt, in dem folgenden Ausschreibungsverfahren sollen jedoch weitere Unregelmäßigkeiten aufgetreten sein.