Budapester Zeitung: Kurzbericht über Ungarn-Tagung am WiOS Regensburg

Die aktuelle Budapester Zeitung enthält einen Kurzbericht über die am 26.01.2011 am Wissenschaftszentrum Ost- und Südosteuropa Regensburg abgehaltene Konferenz mit dem Namen „Ungarn: Selbstbewusst aus der Krise?“. Die Konferenz war bereits Mitte 2010 geplant worden. Neben Wirtschaftsthemen und einer Diskussion mit Teilnehmern des Generalkonsulats in München, der IHK, der DUIHK und aus der Wirtschaft sprach Staatssekretär Zoltán Balog über eines der Schwerpunktthemen der ungarischen Ratspräsidentschaft, die Romafrage.

http://www.budapester.hu/index.php?option=com_content&task=view&id=8244&Itemid=28

Informationen über das Wissenschaftszentrum (WiOS) sind unter folgendem Link abrufbar: http://www.wios-regensburg.de/de/ueber-wios.html

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5 Kommentare zu “Budapester Zeitung: Kurzbericht über Ungarn-Tagung am WiOS Regensburg

  1. „Zoltán Balog, Staats¬sekretär für Förderung des So¬zia¬len Aufstieges im Ministerium für Verwaltung und Justiz, gab wiederum einen Überblick über die aktuelle Lage der Roma in Un¬garn. Dabei betonte er, dass deren Ar¬mut und Hei¬matlosigkeit keine ungarische, sondern eine gesamteuropäische Her¬aus¬forderung sei.“

    Alle ungarische Regierungen nach 1945 (vorher sowieso) sind dabei gescheitert. Ich erinnere mich da an ein Gespräch mit dem allzufrüh verstorbenen Soziologen Zoltán Zsille, der während des Kádárregimes (70er Jahre) in eine große Gemeinde Ostungarns geschickt wurde, und festgestellt hatte, dass dort totale Segregation zwischen Ungarn und Roma herrschte. Während des Kádár-Regimes gab es auch de facto Diskriminierung.
    Nach der Wende verloren die meisten Roma ihre Arbeit. Und alle Regierungen scheiterten.
    Zynisch ist aber die Bemerkung von der Heimatlosigkeit der Roma in Ungarn. Deren überwiegende Mehrheit spricht Ungarisch als Muttersprache und das seit vielen Generationen, von ihrer Heimatlosigkeit zu sprechen zeigt, dass Pfarrer Balog die Verantwortung für die Romafeindlichkeit, für die Propagierung der „Zigeunerkriminalität“ (ein Begriff, den der Kadarnostalgiker Moldova noch im Kádárregime prägte)
    an Europa abtreten möchte.
    Um es klar zu machen. Ich behaupte nicht, dass die Lösung aller Probleme der ungarischen Roma leicht wäre. Aber das kann nicht an das Ausland delegiert werden.

    Im übrigen haben mir einige oder nur ein Poster unterstellt, ich hätte nichts kritisches zum Bündnis zwischen dem slowakischen Sozialdemokraten Fico und den Rechtsextremisten geschrieben. Ich kann mich nicht an jeden Artikel erinnern, den ich je geschrieben habe, daher habe ich darauf nicht geantwortet. Doch ich habe nun einen solchen Artikel gefunden. Wahrscheinlich ist er nicht der einzige.

    • @ Herr Pfeifer: Ich war auf der Konferenz. Herr Balog sprach nicht davon, die Thematik zu „delegieren“. Er sprach davon, dass viele der Probleme nur gesamteuropäisch gwirkungsvoll gelöst werden können. Es geht auch nicht an die „Delegierung“ an das Ausland, sondern darum, z.B. europäische Mittel endlich wirkungsvoll einzusetzen. Ich denke, hier könnte man durchaus noch vieles verbessern.

      Was die Thematik insgesamt angeht, verweise ich nochmals auf das hervorragende Interview des Autors und Fotografen Bauerdick. Eventuell muss man auf bestimmte Aspekte der „political correctness“ verzichten, um Probleme zu lösen.

      https://hungarianvoice.wordpress.com/2011/01/19/roma-radiointerview-mit-autor-und-fotograf-rolf-bauerdick/

  2. Hungarian Voice, dass es da vieles zu verbessern gibt, daran zweifle ich nicht. Doch dass man gleichzeitig Stimmung macht gegen Roma und ihnen auch hilft, daran zweifle ich.
    Mehr noch als den Staat sind die historischen christlichen Kirchen zu kritisieren, die sich auf diesem Gebiet fast nicht engagieren und auch keinen öffentlichen Widerspruch gegen Rassismus wagen.

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