Mutmaßlicher Kriegsverbrecher Képíró wird angeklagt

Der ehemalige ungarische Gendarmeriehauptmann Sándor Képíró, der maßgeblich an einer Massenerschießung von Zivilisten im Ort Novi Sad im Jahre 1942 beteiligt gewesen sein soll, wird von der Staatsanwaltschaft Budapest wegen dieses Verbrechens angeklagt.

Képíró, der in wenigen Tagen seinen 97. Geburtstag begeht und seit 1996 wieder in Budapest lebt, wurde im Jahre 1944 (noch vor der deutschen Besatzung Ungarns) im Zusammenhang mit der Massenerschießung zu 10 Jahren Haft verurteilt. Der damalige Tatvorwurf lautete, dass Képíró seine Untergebenen nicht ausreichend überwacht habe. Der Verurteilte floh nach der Besatzung Ungarns durch das Deutsche Reich im Jahre 1944 nach Südamerika.

Die Ermittlungen in dem Fall, die auf Initiative des Simon-Wiesenthal-Centers und von diesem augewerter Dokumente und Zeugenaussagen neu aufgenommen wurden, laufen seit Jahren und gestalteten sich nach Auskunft der Justiz als schwierig. Ein Haftgesuch der Staatsanwaltschaft wurde vom zuständigen Gericht 2009 abgelehnt.

Ein weiteres Urteil aus dem Jahr 1946, das eine Verurteilung Képírós beinhaltete (dieser wurde in Abwesenheit verurteilt), und das das Wiesenthal-Center erwähnt, ist nach aktuellen Informationen nicht auffindbar. Historiker wie z.B. der Ungar Krisztián Ungváry äußerten im Jahr 2007 Zweifel, dass die gegen Képíro vorliegenden Beweise den vom Wiesenthal-Center erhobenen Vorwurf, Képíró habe die Erschießungen angeordnet, stützen.

Képíró, der jede Tatbeteiligung bestreitet, hatte den zuständigen Mitarbeiter des Wiesenthal-Centers vor einigen Jahren wegen Verleumdung verklagt. Das Verfahren scheiterte jedoch, da der Kläger bei der Verhandlung nicht erschien.

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Leserzuschrift zum Thema „Presse in Österreich“

Nachfolgende Zuschrift von Antifo erreichte mich am 14.02.2011 um 12:48 Uhr:

Presseförderung in Ostösterreich nach Gutsherrenart:

Sie haben nach Ungarn, Rumänien expandiert, aber nie nach Ostösterreich. Warum?

Weil die Voraussetzungen fehlen, um in Österreich erfolgreich zu sein: Da gibt es eine Presseförderung von zehn Millionen Euro und zusätzlich eine Freivergabe von Bundeskanzler, Vizekanzler und den Ministerien in der Höhe von 70 bis 100 Millionen Euro. Die werden nach Gutsherrenart vergeben. Es gibt Marktteilnehmer, die bis zu 50 Prozent ihrer Gesamterlöse aus diesem Gutsherrentitel erhalten – wie willst du dich als Unternehmer in diesem Umfeld bewegen? Ich bin auf dem Balkan tätig und ich kenne das weder aus Rumänien noch aus Ungarn. Sich in diesem Umfeld zu bewegen macht unternehmerisch wenig Spaß und hat wenig Sinn. Darum lassen wir den österreichischen Markt seit Jahren aus.

In Vorarlberg haben Sie mit Ihrem Medienhaus faktisch Monopolstellung. Sind Sie dadurch verwöhnt und lassen den Osten deshalb lieber in Ruhe?

Noch einmal: Ich glaube, dass man im österreichischen Markt andere Skills benötigt. Erfolg hat hier, wer die besseren Beziehungen zum Bundeskanzler hat. Das ist mindestens genauso ein Skandal wie der ungarische. Ich bin sicher, dass man in drei, vier Jahren über diesen Faymann-Kurs ganz neu nachdenken wird. Und ich nehme zur Kenntnis, dass uns dieser klare Kurs massiv Umsätze kostet. Seitdem wir so profiliert Stellung beziehen, sind unsere Umsätze aus Ministerien auf null gesunken. Wir hatten im Jänner kein einziges Inserat aus dem Faymann-Umfeld. Weder vom Bundeskanzleramt noch von irgendwelchen Ministerien.

Eugen Russ: „Ein Skandal fast wie in Ungarn“
http://diepresse.com/home/kultur/medien/633615/Eugen-Russ_Ein-Skandal-fast-wie-in-Ungarn

Finanzlöcher bei der Roma-Selbstverwaltung?

Wie die österreichische Presse berichtet, wird der neue Vorsitzende der Selbstverwaltung für Roma in Ungarn, Florián Farkas, rechtliche Schritte wegen eines Finanzlochs von umgerechnet über 400.000 EUR einleiten. Der Schuldenberg mache seine Tätigkeit unmöglich.

Unter anderem berichtet die Zeitung, es seien enorme Schulden bei Telefonkonzernen und dem Finanzamt angehäuft worden. Auch von den Fördermitteln in Höhe von 37 Millionen EUR, die zwischen 2007 und 2009 bezahlt wurden, fehle jede Spur.

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/633837/Ungarn_Missstaende-in-der-RomaSelbstverwaltung?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do

Der Umgang der bisherigen Roma-Selbstverwaltung unter deren Vorsitzenden Orbán Kolompár war bereits mehrfach der Kritik ausgesetzt. Kolompár hatte bis zuletzt behauptet, die Finanzlage sei stabil.