Das Jahr 2011 geht zu Ende, es war sowohl für Ungarn, als auch für Hungarian Voice ein sehr bewegtes. Ungarn stand im Rampenlicht, Mediengesetz, Verfassung und EU-Ratspräsidentschaft sind nur einige Stichworte, die erwähnt werden müssen. Auch das Jahr 2012 dürfte im Hinblick auf die anstehenden Verhandlungen Ungarns mit EU und IWF nicht minder bewegt ausfallen.
Das Portal wird von einer wachsenden Zahl von Menschen wahrgenommen und als Informationsquelle genutzt – neulich griff sogar die TAZ auf Informationen eines hier erschienenen Beitrags zurück. Es scheint ein wenig wie bei der Sendung „Tutti Frutti“ mit Hugo Egon Balder zuzugehen: Die Einschaltquote war gut, jedoch wollen nur wenige die Sendung jemals gesehen haben 🙂
Besonders gefreut hat mich die Tatsache, dass der Blog über ideologische Grenzen hinweg Menschen zum Zwecke der Diskussion zusammenführen kann. So kamen der Journalist und Autor Boris Kálnoky und der bekannte ungarische Schriftsteller György Dalos über Hungarian Voice miteinander ins Gespräch, Ergebnis war ein interessantes Interview, das die WELT leider nur in erheblich gekürzter Fassung abgedruckt hat, das Originalinterview ist hier abrufbar.
Der stärkste Monat war Januar 2011 mit mehr als 15.000 Seitenzugriffen. Grund war die internationale Diskussion um das ungarische Mediengesetz. Hier gelang es Hungarian Voice, zur Richtigstellung jedenfalls einer grundlegenden Fehlinformation („Gebot ausgewogener Berichterstattung und diesbezügliche Geldstrafen“) beizutragen – ein Irrtum, der – so ein SZ-Journalist in einem langen, freundschaftlichen Telefonat – auf einer falschen Agenturmeldung und der Tatsache beruhte, dass man sich hierauf verlassen hatte (ebenso äußerte sich der NDR). Leider wurde die Falschinformation durch diejenigen, die sie verbreitet hatten, bis zum Herbst 2011 nicht ausdrücklich korrigiert und konnte sich daher bis Herbst 2011 weiter verbreiten. Auch die fehlerhafte Behauptung, die ungarische Medienbehörde wende das Gesetz rückwirkend auf Fälle an, die sich vor dem 1.1.2011 ereignet hatten (hier war der Fall eines Songs von Ice-T thematisiert worden) , konnte richtig gestellt werden.
Das Frühjahr war von den Vorgängen in der Ortschaft Gyöngyöspata bestimmt. Auch hier war es das Ziel von Hungarian Voice, solche Informationen ergänzend zum Diskurs beizutragen, die hierzulande völlig ignoriert wurden. Gemeinsam mit dem als kritischen Kommentator im Blog geschätzten Macher der Wein-Seite borwerk.de, Peter Klingler, wies Hungarian Voice auf die Situation der Mehrheitsbevölkerung in Gyöngyöspata hin, der ortsansässige Winzer Bálint Losonci sprach stellvertretend für viele Menschen, die von keinem einzigen deutschsprachigen Presseorgan um ihre Meinung gefragt wurden.
Die Artikel mit dem größten Feedback (inkl. Zahl der Kommentare):
Das Gesamtjahr brachte mehr als 122.000 Seitenzugriffe (Februar bis Dezember 2010: 11.277), am 24.01.2011 bescherten die Besucher dem Blog 999 Seitenzugriffe…einer mehr hätte es sein dürfen 🙂 .
Seit Beginn des Blogs wurden 692 Beiträge veröffentlicht und 4.065 Kommentare verfasst.
Ich danke noch einmal ausdrücklich für das Interesse. Für das Jahr 2012 wünsche ich mir weiterhin lebhafte, aber stets höfliche Diskussionen.
Ein frohes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr! BUÉK!