Balázs Nagy Navarro und Aranka Szávuly, die beiden Mitarbeiter des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks, die seit Mitte Dezember 2011 gegen den Medienfonds MTVA und die Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks demonstrieren – sie befanden sich seit mehr als zwei Wochen im Hungerstreik – wurden heute fristlos entlassen.
Der Arbeitgeber begründete die Entlassung u.a. mit der seit zwei Wochen andauernden Provokation durch die beiden Mitarbeiter, den in ihrem Verhalten liegenden Verstoß gegen das Mediengesetz und das Arbeitsrecht.
Auslöser des Hungerstreiks war ein Bericht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, in dem der ehemalige Oberste Richter Ungarns, Zoltán Lomnici, der aufgrund persönlicher Konflikte als „persona non grata“ gegolten haben soll, aus dem Hintergrund herausretuschiert wurde – HV berichtete. Drei Redakteure wurden daraufhin abgemahnt, Nagy Navarro forderte daraufhin die Benennung der „wahren Verantwortlichen“, protestierte vor dem Rundfunkgebäude und trat in den Hungerstreik. Er setzte – gemeinsam mit Szávuly – den Hungerstreik auch fort, nachdem der Rundfunk zwei ranghohe Mitarbeiter von ihren Posten enthoben hatte.
MTVA hatte noch Mitte Dezember 2011 verkündet, man wolle die Demonstrierenden nicht durch eine voreilige außerordentliche Kündigung zu Märtyrern machen (Népszabadság berichtete).
HVG.hu berichtete ausführlich über den Vorgang: http://hvg.hu/itthon/20111227_ehsegsztrajk_mtva_kirugas
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