Deutschlandradio: „Die an der Regierung beteiligte Jobbik-Partei“ nutzt antisemitische Stereotype zur Diskriminierung

Der öffentlich-rechtlich finanzierte Deutschlandfunk berichtete gestern in einer Sendung über Antisemitismus in Ungarns Politik. Es handelte sich zugleich um ein Bericht über eine in Berlin abgehaltene Podiumsdiskussion mit der Philosophin Ágnes Heller, dem Publizisten Paul Lendvai, dem Pianisten András Schiff sowie dem Theaterwissenschaftler Ivan Nagel.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1653118/

http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13817158/In-Ungarn-ist-der-Antisemitismus-wieder-hoffaehig.html

Und ja, Sie haben richtig gelesen. Fragt man den Kulturjournalisten Jochanan Shelliem, so ist die rechtsradikale Jobbik mittlerweile sogar an der Regierung in Ungarn beteiligt. Das ist zwar unrichtig, aber den meisten Hörern wird es nicht auffallen. Jobbik ist Oppositionspartei.

Nachtrag:

Die Redaktion von DRadio hat in der geschriebenen Fassung des o.g. Beitrags klarstellend angemerkt, dass Jobbik nicht an der Regierung beteiligt ist. Ich merke an: Nachdem hier im Blog über diesen groben Fehler berichtet wude.

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Ökonom: Ungarn hat ein massives Glaubwürdigkeitsdefizit

Sándor Richter, Senior Economist beim Wiener Institut für internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW), berichtet in einem Interview mit der Tageszeitung Die Presse über Ungarn:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/723997/Ungarn-hat-ein-massives-Glaubwuerdigkeitsdefizit?_vl_backlink=/home/wirtschaft/international/index.do

Richter betont, die ungarische Wirtschaft sei besser als ihr Ruf. Das Land benötige – so Richter – den Kredit „nicht so dringend“, allerdings habe das Land aktuell Schwierigkeiten, sich wegen der bestehenden Vertrauenskrise problemlos Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen. Eine Einigung mit dem IWF würde dem Land nach Richters Meinung helfen, sich wieder selbst zu finanzieren und die Zinssätze drücken.

Die Regierung müsse jedoch im Interesse des erfolgreichen Abschlusses von IWF-Verhandlungen zwingend eine Änderung des Notenbankgesetzes vornehmen und weitere Regelungen anpassen. Richter sieht ferner Bedarf an der Korrektur der Wirtschaftspolitik. Der Staatshaushalt müsse saniert werden.