Der ungarische Medienrat hat dem oppositionellen Radiosender Klubrádio die endgültige Sendelizenz zugeteilt. Der Medienrat beugte sich damit einer Gerichtsentscheidung von vergangener Woche. Der Sender kann die nach jahrelangem Kampf die 95,3 MHz-Frequenz nun weiterhin nutzen.
den Vertrag wird Klubradio nie unterschreiben. Weil das würde bedeuten, dass sie wesentlich mehr Gebühr zahlen müssten, als bis jetzt. Darüber hinaus die Werbung um sonst wäre weg.
Gestern hat Bolgár „Gyuri“ die Entscheidung als Erfolg gefeiert. Sie meinen, dass sie wieder heulen, wenn erst die Rechnung kommt?
Ist schon einigermaßen dreist, was dieser Sender tut: Will die gleich Privilegien, die ihnen die MSZP-Spezis eingeräumt haben. So wird es hoffentlich nicht laufen.
Das gute ist, dass die NMHH mit der Zuteilungsentscheidung eigentlich den jahrelangen Zirkus beendet hat. Klubrádió muss nur noch zugreifen 🙂
Schon gestern hat Arato gefragt, warum sie soviel zahlen sollten, wenn Inforadio und das Lanchidradio gar nicht zahlt. Die Antwort ist, weil die keine kommerzielle sondern eine subventionierte Frequenz haben. Das können Sie aber keinem Außenstehender erzählen können: Frau Kroes wird wissen das Klubradio wieder diskriminiert wird.
Ich sehe kein Ausweg für den Medienrat: auch wenn sie jetzt eine subventionierte Frequenz anbietet, wird Arato das ablehnen.
Aber dafür kann der Fidesz nur sich selbst beschuldigen: das ganze Zirkus wäre nicht wirksam, wenn nicht alle Mitglieder des Medienrats von von Fidesz gewählt wäre. Eigentlich sogar jetzt wäre nicht spät: nach dieser Fiasko müsste eigentlich Frau Szalai abdanken.
Das Problem dürfte Klubrádió selbst verursacht haben. Sie haben sich für zwei Freqzenzen beworben, und argumentieren immer, dass sie ja nur eine wollen (die billigere). Hätten sie sich halt nicht auf die 95,3 mit Erfolg bewerben dürfen. Klubrádió wird weiter auf Zeit spielen und Stimmung machen. Mit dem Ziel, sich die 95,3 so lange „warm zu halten“, bis über die 92,9 entschieden wird.
Seriös ist das m.E. nicht. Aber man hat ja gute Freunde, und Flüge nach Brüssel zu Frau Kroes kosten ja fast nichts mehr 🙂
„Klubrádió ist ein Beispiel für fehlgeschlagene Gleichschaltung der Medien“
(Heute im Medienmagazin auf B5 aktuell: http://www.br.de/radio/b5-aktuell/sendungen/medienmagazin/medienthema-der-woche-kritik-unerwuenscht-ungarn-gaengelt-journalisten-100.html )
Die Nachricht muß den deutschen Medienkonsumenten stutzig machen: Justiz und Medien in Ungarn wurden in den deutschen Medien schon oft für gleichgeschaltet erklärt. Nun rettet die gleichgeschaltete Justiz die bereits gleichgestalteten Medien vor der Gleichschaltung. Wie geht denn das?