Das Problem ist unbestreitbar: Medizinisches Fachpersonal aus Ungarn verlässt die Heimat und sucht in anderen Ländern sein Glück. Die populärste Erklärung: Viktor Orbán ist schuld.
Dass diese Abwanderung jedoch nicht allein mit der rechtskonservativen Regierungspolitik zu tun haben muss, sondern auch schnöde wirtschaftliche Motive (und die erst seit kurzem vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit) dahinter stehen könnten, wird in der hiesigen Presse kaum beleuchtet. Etwa, dass ein Arzt in Großbritannien ein Vielfaches verdient wie in Mittelosteuropa. Populärer als diese Sichtweise ist das Bild des Ministerpräsidenten, dessen quasi-faschistische Politik die gut ausgebildeten Absolventen aus dem Land jagt.
Der Tagesspiegel beleuchtet die Abwanderung ungarischer und polnischer Ärzte und Fachkräfte des Gesundheitssystems.