Die Wochenzeitung HVG veröffentlichte die Umfrageergebnisse des Meinungsforschungsinstituts Medián.
http://tablet.hvg.hu/hvgfriss/2013.14/201314_stabil_kormanyero_gyenge_ellenzek
Die per Link erreichbare Grafik zeigt die Zustimmung der einzelnen Parteien bei allen Befragten (orange), bei den zur Stimmabgabe Entschlossenen (grün) und den zur Stimmabgabe entschlossenen Wählern mit bestimmten Parteipräferenzen (blau).
Das Regierungslager hat nach wie vor einen deutlichen Vorsprung vor den linksoppositionellen Kräften (MSZP, LMP und Együtt 2014).
Die Zustimmung zur Wählerinitiative „Gemeinsam 2014“ sank dabei um fast 50%.
Positiv: Der Anteil derer, die „sicher“ zur Wahl gehen möchten, steigt und liegt laut Medián bei 47%.
55% der o.g. blauen Gruppe wünschen sich einen Regierungswechsel, allerdings ist für 37% keine der oppositionellen Parteien attraktiv.
Nun, das scheint meine These, die ich Herrn Ozsváth zu vermitteln versuchte, ein Stück weit zu stützen: die derzeitige Opposition und deren Unterstützer schaden eher den Zielen derjenigen, die einen Regierungswechsel wollen, weil sie keine Alternative bieten bzw. diese blockieren. Glücklicherweise steigt zumindest die Zahl derjenigen, die wählen wollen, sodass man sich zumindest über das Erreichen der für eine gültige Wahl notwendigen Beteiligung wahrscheinlich keine Gedanken machen muss. Schwierig wäre, wenn Fidesz und KDNP keine eigene Mehrheit schaffen. Dann könnte eine Blockade-Haltung zu einer innenpolitischen Krise führen, eine Minderheitsregierung ggf. den politischen Stilland bedeuten.
Das sagte sinngemäß auch Bajnai. Auch wenn ich an der Ehrlichkeit seiner Aussage zweifle. Bajnai setzt m.E. Auf die alte Methodik: Wir werben im Inland damit, wie unbeliebt Orbán im Ausland ist. Ob das wohl noch klappt?
Offen würde er das nie sagen. Sonst kann er die Wahl abschreiben. Also macht er lieber auf „ungarische Souveränität“…
Was Herrn Ozsváth angeht, bedauere ich, dass er keine Bereitschaft zeigt, auf die ihm gestellten Fragen einzugehen. Gerade seine Behauptungen Ferenc Kumin betreffend hätte ich gerne geklärt.
Das verrät ARD-Korrespondent Stephan Ozsváth über sich selbst und über die Schwerpunkte und Tendenzen seiner Berichterstattung:
http://www.der-rundfunker.de/leben.htm
Und das ist offenbar seine persönliche (familiäre) Motivation seiner Berichterstattung über Ungarn:
http://www.mdr.de/mdr-figaro/hoerspiel/budapest102.html
Die Audioaufzeichnung:
[audio src="http://medien.wdr.de/m/1345396060/radio/dok5_feature/wdr5_dok_5_das_feature_20120819_1200.mp3" /]
Im Klartext: Es fragt sich nun, nein, ich frage es jetzt, wie die Verantwortlichen für die Information der deutschen Öffentlichkeit dies (wie auch viele ähnliche Korrespondentenbeiträge) mit dem journalistischen Kodex der unparteiischen und objektiven Berichterstattung vereinbaren können? Oder anders formuliert, wem nützt eine permanente Blockade der Annäherung der Nationen, die in Europa friedlich miteinander leben wollen, auch wenn jede dies auf seine Art und Weise tun möchte? Selbst wenn sich Wege kreuzen, auf diesen Wegen sind Menschen, die sich an der Kreuzung aufeinander treffen. Wenn sie nicht daran verhindert werden, gehen sie wieder friedlich ihren eigenen Weg einfach weiter…Ich habe bisher nicht den Eindruck, dass jemand heute den „Hungarian Way of Life“ einem anderen europäischen Land aufzwingen zu versuchen würde.
Oder irre ich mich etwa?