Die Nettoneuverschuldungsquote Ungarns lag im vergangenen Jahr bei 2,1% des BIP und damit so niedrig wie nie zuvor. Die „unorthodoxe Wirtschaftspolitik“ des mittelosteuropäischem Landes konnte somit jedenfalls einen Teilerfolg erzielen. Gleichzeitig verharrte die Staatsverschuldung bei schwieriger Wirtschaftslage auf hohem Niveau.
Analysten bemängeln, dass die drastische Senkung der Neuverschuldungsquote von 5,4% in 2011 auf 2,1% in 2012 im Wesentlichen über die Einnahmenseite, nicht aber durch Kürzungen der Ausgaben, erreicht wurde. Einige der Maßnahmen haben zudem zu einer spürbaren Abkühlung des Investitionsklimas geführt.
Die Kernfrage ist, als wie nachhaltig sich die Senkung der Nettoneuverschuldung darstellen wird. Die Wirtschaftslage und das Investitionsklima bleibt (in Anbetracht sektoraler Sondersteuern und nur schwer berechenbarer Maßnahmen der Regierung) schwierig, das BIP schrumpfte 2012 um 1,7%: Hierbei fiel das Minus im 4. Quartal 2012 am höchsten aus.
Der Internationale Währungsfonds kritisierte die Wirtschaftspolitik der Regierung erneut und mahnte eine unternehmensfreundliche Politik an, um Wachstumsimpulse zu generieren.
Für 2013 wird überwiegend mit einer Phase der Stagnation gerechnet.
http://index.hu/gazdasag/2013/04/02/soha_nem_volt_ilyen_alacsony_a_hiany/
Der Link zum Index.hu-Beitrag enthält auch eine Grafik mit den Zahlen seit 2002.