Zwei Giganten des ungarischen Polit-Kabaretts trafen diese Woche vor der Zentrale der Ungarischen Sozialistischen Partei (MSZP) aufeinander: MSZP-Sprecher Zsolt Török und der Fidesz-Politiker Róbert Zsigó.
Zsigó hatte, aus Anlass der Entlassung des ehemals aufstrebenden MSZP-Jungpolitikers János Zuschlag aus der Haft, zu einer – für Regierungsparteien ungewöhnlichen – „Pressekonferenz“ vor die MSZP-Zentrale geladen. Anwesend war auch Fidesz-Sprecher Máté Kocsis. Die PK diente allein dem Zweck, die Zuschlag-Affäre aufzuwärmen, „Fragen“ zu den von Zuschlag und seinen Komplizen veruntreuten öffentlichen Geldern zu stellen und den Wählern die Achse Gyurcsány – Mesterházy – Zuschlag ins Gedächtnis zu rufen. Zwei Fidesz-Statisten zeigten entsprechende Plakate.
Doch auch die MSZP schlief nicht. Zsolt Török erschien mit eigenen Parteigängern und hielt ebenfalls Transparente ins Bild. Am Ende schrie Török den Fidesz-Politikern zahlreiche Anschuldigungen entgegen, neben der Vergabe der Trafik-Lizenzen waren Körperverletzungsdelikte und Verleumdungskampagnen per Internet das Thema.
Politik in Ungarn, knapp 25 Jahre nach der Wende. Eine große Koalition, wie sie voraussichtlich die nächsten vier Jahre in Berlin das Sagen haben wird, ist in Budapest bis auf weiteres ausgeschlossen. Weiterhin gute Unterhaltung, das nächste TV-Duell (Axt gegen Morgenstern) folgt 2014…