Die Neue Zürcher Zeitung veröffentlicht heute – zum 70. Jahrestag des Einmarsches der deutschen Wehrmacht in Ungarn – einen Beitrag des ungarischen Schriftstellers und Historikers György Dalos zum Thema.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/uebersicht/der-19-maerz-des-admirals-horthy-1.18265528
Das klingt ja wie eine Rehabilitierung Horty s. Aber Dalos war ja schon immer ein softy unter den Hintereingang-Parlamemtstürmer. Bin gespannt was er noch zu hören bekommt vom Orbans Waden Beißer.
Dalos ist eben Historiker. Anders als viele der passionierten Anhänger von Halbwahrheiten, die die Geschichte nur selektiv beleuchten und das, was ihrem Weltbild nicht entspricht, weglassen (das gilt für rechts wie links gleichermaßen), ist Dalos nicht bereit, den Geschichtswissenschaftler in sich zu verraten. Er schreibt ähnlich wie es z.B. Ungváry tut. Sein Beitrag ist lesenswert.
Was Leute wie Magdalena Marsovszky aus der Horthy-Zeit machen (jüngst behauptete sie z.B., das Massaker von Kamenez-Podolsk sei von ungarischen Einheiten begangen worden…die glatte Unwahrheit), ist ebenso irrelevant und verzerrt wie das, was sich ein Sándor Szakály zusammenreimt. Es sind zwei Seiten ein und derselben Medaille. In einigen Jahrzehnten, wenn sich die historische Auseinandersetzung (hoffentlich) beruhigt hat, wird man über diesen Schlag von sog. Experten nur noch lachen.
Chapeau!
Was ist denn mit Herrn Dalos los? So kennt man ihn ja gar nicht.
Hut ab!
Jetzt wird wohl das Weltbild einiger erschüttert.
Die Wahrheit ist meistens auf mehreren Seiten zu finden. Selten hält nur einer die Wahrheit in Händen. Von Volksveretretern erwarte ich daher Dialogbereitschaft. Von Wissenschaftlern erwarte ich Präzision und Unvoreingenommenheit.
Danke an György Dalos für seine Information, Einordnung in den Kontext – und Empfindung.
Guter Artikel! Horthy und sein Lebenswerk kann man nur in seiner Widersprüchlichkeit verstehen und bewerten. Das in Ungarn so verbreitete Entweder-Oder-Denken ist bei ihm besonders fehl am Platz.
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Ich bin auf zwei interessante Links gestoßen. Meldungen der jüdischen Presseagentur JTA vom 22. März 1944 zur Besatzung Ungarns:
http://www.jta.org/1944/03/22/archive/hungarian-jews-are-trapped-swiss-press-says
http://www.jta.org/1944/03/22/archive/jews-commit-suicide-in-budapest-following-german-occupation-of-hungary