Meret Baumann berichtet für die Neue Zürcher Zeitung über das amtliche Ergebnis der Parlamentswahl. Die 2/3-Mandatsmehrheit für Fidesz/KDNP wurde bestätigt.
Meret Baumann berichtet für die Neue Zürcher Zeitung über das amtliche Ergebnis der Parlamentswahl. Die 2/3-Mandatsmehrheit für Fidesz/KDNP wurde bestätigt.
„Beobachter befürchten jedoch, dass Orban seine konfrontative Rhetorik gegenüber dem Ausland und ausländischen Unternehmen noch verstärken könnte“
Oft wird Orbán pauschal als Feind multinationaler Konzerne und ausländischer Firmen dargestellt. Es gibt sicherlich viele Unternehmer und Manager im Westen, die dieser Darstellung widersprechen würden. Unternehmen in der Maschinenbau, Autoindustrie, Softwarebranche, um nur einige Zweige zu nennen werden mit der ungarischen Regierung nicht so unzufrieden sein. Ausländische Firmen, auch multinationale Konzerne, die Arbeitsplätze, Zukunftsperspektiven, Innovation nach Ungarn bringen und nachhaltig im Land arbeiten wollen sind von der Regierung willkommen. Für einige Energiedienstleister, Versorgungsunternehmen und Banken waren die Zeiten vor 2010 sicherlich schöner.
Pauschal über eine konfrontative Rhetorik gegenüber dem Ausland würde ich auch nicht sprechen. Wenn ich die konkreten Beziehungen zwischen Ungarn und anderen Ländern betrachte, kann ich mich nicht daran erinnern, dass Orbán irgendein Land rhetorisch angegriffen hätte. Seine populistische Freiheitskämpfer-Rhetorik ist ist eher etwas abstraktes, es ist die Antwort auf die Stimmung, die in der westlichen Öffentlichkeit gegen ihn entstanden ist.
„Beobachter befürchten“ … also diese Beobachter sind ja viel Geld Wert, ihre Beobachtungen sind haarscharf und genau.