Deutschlandradio: Rudolf Ungvárys Versuch, den Deutschen Viktor Orbán zu erklären

Der bekannte Orbánkritiker und Schriftsteller Rudolf Ungváry wird von Deutschlandradio zu Viktor Orbáns „Nazivergleich“ befragt. Ungváry attestiert dem ungarischen Ministerpräsidenten „undemokratische Äußerungen“ eines „Alleinherrschers“, der Ungarn zu einem „kooperativ-faschistoiden Staat“ umgestalten wolle.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/2114565/

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Audio: Deutschlandradio thematisiert Ungarn

Mehrere interessante Audio-Beiträge zum Nachhören:

Jacques Schuster von der WELT plädiert für ein „bisschen Erpressung“: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1655012/

Gábor Nemes kritisiert das Demokratieverständnis der Regierung: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1656244/

Martin Winter von der Süddeutschen Zeitung meint, man müsse ein „Orbán-Land“ verhindern: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kommentar/1657454/

Marco Schicker vom Pester Lloyd konstatiert, Orbán habe die richtigen Fragen gestellt, sieht aber keine richtigen Antworten:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/themenderwoche/1657901/

 

Ákos Doma bei DRadio: „Es wird einfach nicht differenziert“

Der ungarische Autor Ákos Doma spricht über das seiner Ansicht nach bestehende „Zerrbild“, das die Berichterstattung über Ungarn bestimmt.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1641069/

Doma plädiert für eine differenzierte Sichtweise bezüglich Ungarn. Er sieht viele Kritikpunkte – gerade im Hinblick auf das Schweigen der heutigen Kritiker in den vegangenen acht Jahren – ideologisch motiviert. Ein Beitrag, den ich zum Nachhören empfehle, er bringt sehr gut um Ausdruck, wie die Kritik aus dem Ausland bei vielen Menschen, die mit Ungarn verbunden – und nicht notwendig Anhänger der heutigen Regierung – sind, ankommt.

 

Deutschlandradio: Kritik an Ungarns neuem Kirchengesetz

Andreas Meyer-Feist über Ungarns neues Kirchengesetz:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/europaheute/1533585/

Tatsächlich haben mit einem Schlag fast einhundert Glaubensgemeinschaften ihren Status als offiziell anerkannte Kirchen mit allen Privilegien verloren. Nur 14 werden noch als „Kirchen“ anerkannt und dürfen sich weiter über Steuerbefreiungen und staatliche Finanzhilfen freuen. Manche sind erst jetzt in die Liste aufgenommen worden, wie die „Gemeinschaft Glauben“, die bisher als Sekte abgetan wurde und nun als Kirche gilt.

(…)

Unangefochten in Ungarn die katholische Kirche und die traditionell gut verankerten Calvinisten, denen man noch immer ihren historischen Widerstand gegen die österreichischen Habsburger dankt. Andere sind aus der Liste der offiziellen Kirchen rausgeflogen, etwa die Methodisten, die Islamische Gemeinde in Ungarn, Buddhisten und Hinduisten. Wenn sie wieder als Kirche anerkannt werden wollen, müssen sie einen Antrag im Parlament stellen. Die Abgeordneten entscheiden mit Zweidrittelmehrheit.

(…)

Aber nicht nur die katholische Kirche darf sich freuen: auch die jüdische Gemeinde wurde als förderungswürdige Kirche anerkannt. Ihr Vorsitzender Balin Nograd sieht dann auch keine Nachteile durch das neue ungarische Kirchenrecht: „Damit wurde die Stellung und Rolle des Judentums unter den ungarischen Kirchen wieder hergestellt.“

Paul Lendvai im Interview mit Deutschlandradio

Paul Lendvai im Interview mit Liane von Billerbeck:

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1505650/

„Ministerpräsident Victor Orban habe alle wichtigen Machtpositionen in Ungarn für die nächsten Jahre mit eigenen Leuten besetzt, sagt der Publizist Paul Lendvai. Deshalb sei eine liberale Wende in Ungarn nicht abzusehen.“

Deutschlandradio.de: Esther Kinsky im Radiointerview

Die in Deutschland und Ungarn lebende Autorin und Übersetzerin Esther Kinsky schildert ihre Eindrücke über das gesellschaftliche Klima in Ungarn seit dem Ende der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft. Kinsky kritisiert ein zunehmendes Klima der Angst.

http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/1503344/

Es fällt auf, dass die von Kinsky geäußerte Kritik deutlich sachlicher wirkt als die Fragestellung der Reporterin. Bereits die Einleitung belegt zudem, wie ausgesprochen schlecht die Interviewerin Alexandra Mangel vorbereitet ist:

Seit dem 1. Juli hat Ungarn die EU-Ratspräsidentschaft an Polen abgegeben, und genau seit diesem Tag ist auch das neue ungarische Mediengesetz voll in Kraft, und das hält rigide Strafen für alle bereit, die nicht so ausgewogen berichten, wie es die regierende rechtsnationale Fidesz-Partei und ihr Vorsitzender, der ungarische Premierminister Victor Orbán, gern hätten.“

Diese Falschmeldung ist seit Januar 2011 als solche entlarvt. Die „fehlende Ausgewogenheit“ der Berichterstattung war und ist nach dem Mediengesetz nicht mit Strafen oder Bußgeldern bedroht. Die Folge ist nur, dass der Medienanbieter zu einer Gegendarstellung verpflichtet werden kann.