Gegen den ehemaligen Bürgermeister des Budapester Bezirks Erzsébetváros (Elisabethstadt), György Hunvald (MSZP), wird Anklage wegen Untreue, besonders schweren Betrugs und Amtsmissbrauch erhoben. Hunvald soll – so der Hauptvorwurf – gemeinsam mit Komplizen dem Stadtbezirk gehörende Immobilien unter Wert veräußert und hierfür Schmiergelder erhalten haben. Der Stadt soll hierbei ein Schaden im EUR-Millionenbereich entstanden sein. Zudem wird Hunvald vorgeworfen, (unter anderem) in den Abschluss von hochdotierten Beraterverträgen involviert gewesen sein, denen keine oder keine angemessenen Gegenleistungen gegenüber gestanden haben soll.
Die Hauptstadt Budapest wurde in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Korruptionsskandale erschüttert. Neben Hunvald waren auch bei den Budapester Verkehrsbetrieben (BKV) Unregelmäßigkeiten festzustellen. Die desolate finanzielle Lage der BKV hat nun sogar zur Aussetzuung der Betriebsgenehmigung geführt: Das Unternehmen darf jedoch für eine Übergangsfrist von sechs Monaten weiter arbeiten und hat Zeit, bis dahin die Finanzen so weit zu ordnen, dass die Gegehmigung erneut erteilt wird.