About

Der Macher dieses Blogs, geboren 1973, hat familiäre Wurzeln nach Ungarn und wuchs in Deutschland auf. Der Kontakt zu Ungarn ist beruflicher und privater Natur.

Dieses Blog möchte allen, die sich für die ungarische Politik und Gesellschaft interessieren, ein Informations- und Diskussionsforum bieten.

Für die meisten meiner Mitbürger gehören Informationen über Ungarn nicht zum „Tagesgeschäft“. Sie bilden sich ihre Meinung meist nur über die (seltenen) Berichte in den Printmedien oder besuchen das Land im Urlaub.

Bei der Lektüre der Presseorgane von Hamburg bis Wien erscheint mir die Darstellung Ungarns seit geraumer Zeit bedauernswert einseitig. Es gibt zwar derzeit beunruhigende politische Tendenzen in der Republik Ungarn: 2010 ist eine rechtsradikale Partei (Jobbik) ist in das Parlament eingezogen, anders als mitunter behauptet wird, ist sie jedoch nicht an der Regierung beteiligt. Ungarn hierauf zu reduzieren und als rechtsradikalen Gewaltherd darzustellen, wird jedoch den Tatsachen nicht gerecht.

Die meisten deutschsprachigen Leser bekommen über Ungarn leider nur das zu lesen, was bestimmte, konkret: linksliberale oder linke Medienorgane als „berichtenswert“ erachten. Vor allem Beiträge im Standard und in der Süddeutschen Zeitung sind die Prototypen dieser – nach meiner Ansicht kritikwürdigen – Berichterstattung. Sie stellen sich für denjenigen, der ungarisch spricht und liest, oft als phantasielose Übersetzungen einer ganz bestimmten Richtung in der ungarischen Medienlandschaft dar. Themen und Probleme der ungarischen Bevölkerung, die im Weltbild der Berichterstatter keine besondere Rolle spielen oder einer falsch verstandenen political correctness zum Opfer fallen, werden unterschlagen und bleiben auch hierzulande meist unbekannt. Die Tendenz der großen Zeitungen, sich die Seite auf eines der beiden – zutiefst gespaltenen – Lager zu stellen (meist die „linke, liberale“), ist unübersehbar. Es wird von außen weiter Öl in das Feuer gegossen und mit Schlamm geworfen, anstatt den Versuch zu unternehmen, beide Seiten und auch die Ursachen der tiefen politischen Spaltung in Ungarn zu verstehen und so mittelfristig den Dialog zu fördern. Ohne diesen Dialog werden die Probleme des Landes jedoch nicht überwindbar sein. Sogar deutschsprachige Presseagenturen lassen seit 2010 zu oft jede Objektivität vermissen.

Der Macher des Blogs vertritt die Auffassung, dass sich auch Journalisten und Redakteure, die mit Kritik nicht sparen, sich berechtigter Kritik stellen sollten. Auch hierum geht es bei Hungarian Voice.

Hinzu kamen – wie etwa beim Mediengesetz – klare fachliche Fehler bei der journalistischen Recherche: Die Folge waren Falschberichte, bei denen sich der Wille, diese nachträglich gerade zu rücken, stark in Grenzen hält.

Insbesondere die Ursachen für das Erstarken der Rechtsradikalen werden gerne verschwiegen. Zudem wird in deutschen und österreichischen Presseorganen der Versuch unternommen, die seit Mai 2010 regierende konservative demokratische Partei Fidesz und den Ministerpräsidenten Viktor Orbán undifferenziert mit den Rechtsradikalen in einen Topf zu werfen. Vokabeln wie „Diktatur“, „faschistoid“ und „völkisch“ werden inflationär verwendet, scheinbar originelle Neuschöpfungen wie „Demokratur“ oder „Turulokratie“, die nur von der tiefen Befangenheit ihrer Erfinder zeugen, sind an der Tagesordnung.

Einseitige Berichterstattung kann Objektivität nicht fördern. Aus diesem Grund möchte Hungarian Voice

– deutschsprachige Presseartikel kritisch hinterfragen und im Rahmen einer „Presseschau“ kommentieren,
– Berichte über Geschehnisse in Ungarn einstellen, auch solche, die auf dem Weg nach Deutschland oder Österreich „verloren gehen“,
– Interviews mit interessanten Gesprächspartnern führen,
– Wahlkämpfe kommentieren und begleiten und
– den Dialog / die sachliche Diskussion fördern.

Dies ist kein politisches Hetzforum für Rechte, Linke und Egomanen. Ich behalte mir vor, Kommentare, insbesondere beleidigende und grob unsachliche, zu löschen oder zu kürzen. Ich bitte alle Diskussionsteilnehmer um Respekt vor den Auffassungen der anderen.

Gleichwohl weise ich darauf hin, dass allein der jeweilige Verfasser für die von ihm gemachten Äußerungen verantwortlich ist. Dass die Veröffentlichung eines Kommentars keine Zustimmung des Betreibers mit seinem Inhalt bedeutet, versteht sich von selbst. Vom Inhalt der Kommentare distanziere ich mich ausdrücklich.

Kommentare werden erst nach Freigabe durch den Administrator veröffentlicht; ich bitte um Verständnis.

Diese Plattform bemüht sich um Objektivität, will den Zeitungen von Hamburg über München bis Wien ganz bewusst eine andere – natürlich nicht den Anspruch auf Unfehlbarkeit erhebende – Sichtweise und Fakten gegenüberstellen. Zweck ist es, die Diskussion zu fördern, jenen Dialog, der in Ungarn so oft fehlt. Alle Gleichgesinnten, die sich angesprochen fühlen, sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Natürlich auch alle, die anderer Meinung sind!

Die Zugriffszahlen – 122.000 Seitenzugriffe in 2011, 230.000 in 2012 sowie mittlerweile über 500.000 Seitenaufrufe seit Februar 2010 – könnten ein erstes Zeichen dafür sein, dass dieses Anliegen auf Interesse stößt. Ich freue mich auf interessante Diskussionen und eine weiterhin rege Teilnahme.

Beste Grüße!

Kontaktmöglichkeit: hungarianvoice(at)gmx(Punkt)de