Fidesz gewinnt, 2/3-Regierungsmehrheit möglich

Das Bündnis zwischen Fidesz und Christdemokraten konnte die ungarische Parlamentswahl voraussichtlich deutlich für sich entscheiden. Die Ergebnisse aus den Direktwahlkreisen lassen ein solides Ergebnis der Regierungsparteien auf dem Land erwarten, wobei sich in einzelnen Stimmbezirken wegen des zwischen 80 und 90% liegenden Auszählungsstandes noch Änderungen ergeben können. Spannend ist derzeit noch der Direktwahlkreis Budakeszi (Komitat Pest): Dort liegt der Fidesz-Kandidat derzeit um 0,53 Prozentpunkte vor der LMP-Frontfrau Bernadett Szél. Zudem errang die MSZP nach aktuellem Auszählungsstand einen Wahlkreis in Szeged und Jobbik den Bezirk Dunaújváros.


In Budapest ein anderes Bild: Hier konnten die Herausforderer wohl die Mehrheit der Stadtbezirke für sich entscheiden.


Nach aktuellem Stand erlangt Fidesz-KDNP damit erneut eine 2/3-Mehrheit. Dies ist aber keineswegs ausgemachte Sache.

Die Oppositionsparteien haben bereits die Analyse des Wahlergebnisses angekündigt. Zudem meldete sich Jobbik-Chef Gábor Vona zu Wort und kündigte reinen Rücktritt an.

Erste Hochrechnungen bis ca. 22:00 Uhr erwartet

Das Nationale Wahlbüro und Index.hu erwarten, in Anbetracht einer noch immer langen Schlange an der Bocskai Schule im XI. Budapester Bezirk sowie der noch laufenden Abstimmung im VI. Bezirk (Eötvös Utca), mit einem Abschluss der Stimmabgabe zwischen 21:30 und 22:00 Uhr. Die ersten Hochrechnungen dürften kurz danach veröffentlicht werden.

Da die bereits geschlossenen Wahllokale bereits ausgezählt werden, dürften die ersten präzisen Ergebnisse – insbesondere aus den Regionen – relativ schnell verfügbar sein.

18:30 Uhr: Wahlbeteiligung bei 68,13%

Der letzte Zwischenbericht des Nationalen Wahlbüros (NVI) von 18:30 Uhr weist eine Wahlbeteiligung von 68,13% aus. Der Vorsprung gegenüber 2014 hat sich, im Tagesvergleich, somit etwas verlangsamt.

Immer noch blden sich vor einzelnen Wahllokalen lange Schlangen. Die Wahl wird an diesen Wahllokalen somit längere Zeit in Anspruch nehmen. Nehmen wir als Beispiel die Bocskai Schule im XI. Budapester Stadtbezirk: Berichten zufolge ist die Mehrheit der Wartenden jung, betroffen ist ein Wahlkreise, in denen es vor der Wahl zu zahlreichen Ummeldungen kam. Dies deutet – in den überfüllten Wahllokalen – somit auf einen Vorteil für die Opposition hin. Die Wartezeit betrug 3 Stunden…wer spricht da noch von Politikverdrosseneit der jüngeren Wähler?

 

Rekord: Wahlbeteiligung bis 17:00 liegt höher als Gesamtbeteiligung im Jahr 2014

Die Ungarn-Wahl bricht alle Teilnehmerrekorde. Bereits um 17:00 Uhr wurde eine Beteiligung von 63,21% erreicht. Damit übetrifft die Wahlbeteiligung bis 17:00 Uhr die Gesamtbeteiligung des Wahltages 2014, welche bei 61,8% (19:00 Uhr) lag. 


Die Wahlbeteiligung steuert auf einen Wert von deutlich über 70% zu. Um Mitternacht dürfte das vorläufige Endergebnis vorliegen und das Geheimnis, wer profitieren konnte, gelöst sein. Beim Blick auf die Direktwahlkreise fällt eine Prognose schwer: Sowohl klassische Fidesz-Wahlkreise als auch solche, die traditionell (d.h. vor 2010) eher dem MSZP-Lager zugehörig waren, weisen hohe Beteiligungen auf. Ob also die Furcht der Fidesz-Anhänger vor oder die Hoffnung vieler Nichtwähler auf einen Wechsel die Mobilisierung nach oben treibt, ist die spannende Frage des Tages. Ein Beispiel: Der klassische Fidesz-Direktwahlkreis Nr. 4 (Teile des II. und III. Stadtbezirks von Budapest), führt die Liste derzeit mit 71,94% Wahlbeteiligung landesweit an. 


Selten war eine Wahl für so viele Überraschungen gut wie die heutige. 

IWahl 2018: Wahlbeteiligung bis 15:00 Uhr bei über 53%

Die Wahlbeteiligung bei der ungarischen Parlamentswahl liegt bis 15:00 Uhr bei 53,64%. Dies bedeutet abermals eine Zunahme um mehr als 8 Prozentpunkte. 


Die Wahllokale haben noch bis 19:00 Uhr geöffnet. Zum Teil bilden sich unverändert lange Warteschlangen.

Interessant ist auch folgende, auf index.hu veröffentlichte Karte. Sie zeigt, wie sich die Wahlbeteiligung von 2018, 15:00 Uhr, zum Endstand von 2014, verhält. 

Wahl 2018: Bis 13:00 Uhr über 42% Wahlbeteiligung

Auch der Zwischenstand von 13:00 weist auf einen Rekord bei der Wahlbeteiligung hin. Bis zur Mittagszählung gaben 42,32% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Dies entspricht einer Steigerung von 8 Prozentpunkten gegenüber 2014.


Sollte sich der Trend fortsetzen, dürfte sich eine Wahlbeteiligung von über 70% abzeichnen. Die Seite des Nationalen Wahlbüros ist nach wie vor nur in „abgespeckter“ Variante online.

Besonders hoch ist die Wahlbeteiligung in einigen Gemeinden im Komitat Pest (z.B. Dunakeszi, Budakeszi und Erd) mit rund 48%, Székesfehérvár mit 47,5% und der XVI. bzw. XVII. Bezirk von Budapest mit über 49%. 

11:00 Uhr: Wahlbeteiligung auf Rekordniveau

Bei der ungarischen Parlamentswahl zeichnet sich eine Rekord-Wahlbeteiligung ab. Bis 11:00 Uhr gaben landesweit 29,93% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. 


Dies ist ein neuerlicher Rekordwert. Sowohl 2010 (24,8%) als auch 2014 (23,2%) lag die Beteiligung deutlich unter diesem Wert. 

Das Internet-Nachrichtenportal index.hu berichtet über „nie dagewesene Schlangen“ vor einigen Wahllokalen. 

Weitere Bilder sind hier abrufbar. 

Das große Interesse an der Wahl zeigt sich auch an der zwischenzeitlichen Unerreichbarkeit der Webseite des Nationalen Wahlbüros (NVI). 

Das Regierungslager rechnet sich bei Wahlbeteiligungen unter 70% klare Siegchancen aus. Oberhalb dieses Wertes wird der Einfluss des Regierungslagers, dessen Wähler sich durch eine hohe Mobilisierungsquote auszeichnen, verwässert. Entscheidend ist zudem, ob die Oppositionswähler taktisch wählen und in jenen Wahlkreisen, in denen sich die Herausforderer auf keinen gemeinsamen Kandidaten geeinigt haben, den aussichtsreichsten Bewerber der Opposition wählen. Eine Zersplitterung der Stimmen nutzt allein der Regierungspartei.

Parlamentswahl 2018: Wahltag beginnt mit hoher Beteiligung

Die ungarische Parlamentswahl 2018 beginnt ausweislich der Zahlen des Nationalen Wahlbüros (nemzeti választási iroda, NVI) mit der höchsten Wahlbeteiligung seit 1998. Bis 7:00 Uhr gaben bereits 2,24% der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, dieser Anteil liegt deutlich über den Zahlen von 2010 (1,36%) und 2014 (1,64%). 

Am heutigen Wahltag gilt der Wahlbeteiligung sehr große Aufmerksamkeit. Liegt sie hoch, wird dies als Vorteil für die Opposition gewertet (Wechselstimmung).

Weitere Zwischenberichte des NVI folgen um 9:00, 11:00, 13:00, 15:00, 17:00 und 18:30 Uhr. Die Stimmabgabe endet um 19:00.