Die Presse: Gastkommentar von János Martonyi

Der ungarische Außenminister János Martonyi bittet in einem Gastkommentar für die österreichische Tageszeitung Die Presse um faire und an Fakten orientierte Berichterstattung über das Land.

http://diepresse.com/home/meinung/gastkommentar/1431488/Ungarn-im-Zeichen-eines-neuen-Selbstbewusstseins

52 Kommentare zu “Die Presse: Gastkommentar von János Martonyi

  1. János Martonyi im Pressekommentar
    >>Der Tavares-Bericht ist z.B. über unsere Definition von Ehe und Familie besorgt, die laut Grundgesetz auf der Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau beruht. Doch entspricht dieser Begriff der viertausendjährigen jüdisch-christlichen Zivilisation, deren Ausschließlichkeit wir niemandem aufdrängen, aber die Freiheit, ihr anzugehören, auch nicht verlieren wollen.>>
    Wenn Herr Martonyi nicht die Entstehung des Christentums rückdatieren möchte, dann ist die Erwähnung von 4000 Jahren problematisch, denn in vielen Gesellschaften des Altertums war die Polygamie erlaubt. So auch den Juden in biblischen Zeiten und in der Diaspora. Sowohl die Gesetze des Tnach (Alten Testaments) als auch die rabbinischen Gesetze danach akzeptierten die Polygamie als legitim, allerdings mit Vorschriften, welche die Rechte der Ehefrauen schützen sollten. Unter Aschkenasischen Juden wurde die Polygamie von Rabbi Gerschom von Mainz (der 1028 starb) mit Bann belegt. Erst seitdem ist Monogamie vorgeschrieben.
    Quelle: The Principles of Jewish Law, Encyclopaedia Judaica, 1975, The Hebrew University of Jerusalem, The Faculty of Law, The Institute for research in Jewish law.

    • Dieses Besser-Wissen-Wollen des Herrn Pfeifer ist nichts anderes als Arroganz. Dazu sagen die Ungarn zutreffend: „Még a kákán is csomót keres!“ Wenn nur das es ist, was er aus dem vom ungarischen Außenminister János Martonyi Gesagten für sich behält, dann ist das ein Armutszeugnis für ihn und ist es sehr zu bedauern für einen (Hinterhof-) „Berichterstatter“ mit langjähriger Erfahrung.

      Mit jelent, kákán is csomót keres? Mi a káka?
      A káka egy vizi növény,ami sima felületü. Ha valaki a kákán is csomót keres az olyan ember, aki a hibátlanban is keresi a hibát. Kötöszködő, okoskodó, mindenbe belekötő ember.

      Quelle: http://www.ittavalasz.hu/question/list/576/23753/mit-jelent-kkn-is-csomt-keres-mi-a-kka/
      A káka: flatter-Binse, die Beschreibung ist zu finden z.B. unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Flatter-Binse

      • Nun ja, wenn irgendeiner der Kritiker des Orbánregime einen klitzekleinen Fehler macht, dann wird er gerade auf HV belehrt, dass er doch keine Ahnung von Ungarn hat. Dann ist die Beckmesserei voll gerechtfertigt.
        Hingegen wenn der ungarische Ausssenminister etwas sagt, was nicht stimmt und zeigt, dass er oder sein Redenschreiber keine Ahnung hat von der Sache und ich ruhig, ohne polemisch zu werden, darauf aufmerksam mache [mit Quellenangabe], dann bekomme ich und die Leser, die kein Ungarisch können eine Belehrung in ungarischer Sprache.
        Da gibt es doch einen wunderschönen Spruch bei Matthäus: >>Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst! <<
        http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/matthaeus/7/

      • Gerade Ihnen stünde es gut zu Gesicht, wenn Sie den Bibelspruch verinnerlichen würden. Es gibt da noch ein Sprichwort: Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Tetszik érteni?

      • Na aber!
        Wer sich auf gleicher Augenhöhe mit dem ungarischen Außenminister wähnt, sich als Akademiker, Wirtschaftswissenschaftler und Historiker versteht, der muss doch die in der Sache begründete Kritik üben.
        Wo sich der Bub damals, als es ihn nach Ungarn verschlug, doch schon auf gleicher Augenhöhe mit dem lieben Gott wusste.
        Das kam neulich im österreichischen Staatsrundfunk.
        „Wenn der Kellner von Gott erzählt …“ hieß die Sendung. Oder so irgendwie. Kann aber auch sein, dass ich jetzt Pfeifer mit Fischer verwechsele. Schulz, hat ja auch kein Abitur. Bei Gyula Horns Beisetzung sprach er es aus:

        „Horn hat das Trennende überwunden“. (Martin Schulz, Schulabbrecher)

        Ich meine, was Horn bewiesen hat, beweist auch Pfeifer: Die Vier-Klassen-Schule reicht, um sich mit dem lieben Gott auf gleicher Augenhöhe zu wähnen.
        Was Menschen trennt ist Bildung.
        Insofern finde ich es toll, wenn Karl Pfeifer mit seiner in der Sache begründeten Kritik richtig gestellt hat: Die Einehe als tausendjähriges Rechtsinstitut der jüdisch-christlichen Kultur war gestern. Es erging ihr, wie dem Pichelsteiner, dem deutschen Eintopf.
        Denken Sie doch nur an Schröder! Nein, nicht an den, dessen Vater im Krieg gefallen ist. Ich meine den hier: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28955518.html
        Weil, der andere konnte weder noch, weder Einehe noch Pichelsteiner, wobei der deutsche Eintopf Dank Adolf Hitler sogar die tausendjährige jüdisch-christliche Kultur überdauerte.

        http://www.sueddeutsche.de/politik/joschka-fischer-szenen-einer-ehe-wenn-der-kellner-vom-koch-erzaehlt-1.788643

        Martonyi schafft es nie:

        Auf gleiche Augenhöhe mit Karl Pfeifer und Gott. Nie. Letzterer ist tot und Pfeifer ist einfach viel zu gebildet. Wie Horn, Fischer, Martin Schulz und der deutsche Pichelsteiner.

        Martonyi hat das offensichtlich noch nicht begriffen. Und Orbán lebt auch noch immer mit der selben Frau.

      • prima fickó, da haben sie ja einen ausserordentlich geistreichen, dem kulturellen fortschritt doch sehr zur ehre reichenden, dialog entfacht. taps!

  2. “ Denn Ungarn ist kein Land der Euroskepsis, sondern das Land eines neuen Selbstbewusstseins.“

    was ist denn genau das neue an diesem sog. „neuen selbstbewusstsein“?

    vllt dass man sich „neuerdings“ als in ungarn aufhaltender „ausländer“ beschimpfen/belehren lassen muss, nur dort zu sein, um das ungarntum zu schwächen?

    falls ja, dann schon mal gratulation zu diesem enormen fortschritt in der politischen evolution.

      • werter joe, werter hv, falls sie tatsächlich interesse an solchen figuren haben, darf ich sie herzlich zur nächsten gartenparty einladen. ich werde mich bemühen, ihnen dann verschiedene derartige ungarische zeitgenossen vorzustellen.

        und ich freue mich sehr für sie, dass sie von solchartiger information offenbar bisher verschont geblieben sind. allerdings spricht es aber auch nicht gerade für ihren kenntnisstand der aktuellen lage (evtl an orten, an denen sie sich nicht befinden, oder befinden wollen)…

      • Ich verstehe Sie richtig, dass Sie Leute, die Ihnen vorwerfen, das Ungarntum zu schwächen, zu Ihren Gartenparties einladen? Wunderbar. Vielleicht überdenken Sie Ihren Bekanntenkreis, anstatt anderen Leuten Ahnungslosigkeit vorzuwerfen. Ich halte ich auch nicht in Rostock-Lichtenhagen auf und feiere muntere Feste mit Glatzköpfen. Bin ich deshalb ahnungslos?

        Lächerlich.

      • nette spontanreaktion, hv.

        was können sie denn ändern, durch ihre art u weise der einmischung – durch ihr demnach ausgeprägtes fluchtverhalten? wo greifen denn ihre standpunkte, ausser vllt hier bei ein paar lesern – wenn sie im gegenzug den direkten kontakt scheuen?

      • Ich verstehe nicht ganz. „Bei ein paar Lesern“? Sie glauben also, für eine Mehrheit, den großen Rest zu sprechen? Wie setzt sich der denn zusammen?
        Welchen direkten Kontakt scheue ich? Den mit Ihnen? Haben Sie denn jemals versucht, mit mir persönlich in Kontakt zu treten? 🙂

    • Mir würde als Ungar nie der Ausdruck „a magyarságot gyengíteni“ einfallen, das tönt schon sehr deutsch.

      Ansonsten rate ich Ihnen einfach mal, einige Zeit als Deutscher in der Schweiz zu verbringen. Ich finde nicht, dass Ausländerfeindlichkeit eine entschuldbare Sache ist, die Arschkriecherei, mit der Ungarn in meinem Erleben Westeuropäern begegneten, ist jedoch ebenso widerlich wie die Arroganz, mit welcher etwa auf slawische Völker geblickt wurde. Die Ungarn wollten immer Teil Westeuropas sein, ungeachtet der Tatsache, dass „die Delegation deutscher Geschäftsleute“ oftmals eben nur zum Sextourismus kam und nicht, um die verlorenen Westeuropäer im Osten zu umarmen. Wenn westeuropäische Ausländer in Ungarn also einem gewissen Gegenwind ausgesetzt sind, kann ich das bis zu einem gewissen gutheissen. Auch wenn ich Ihnen nicht glauben kann, dass in Ungarn ein solches Klima herrscht, welches sie beschreiben. Mein Vater – kein Ungar – war gerade fünf Wochen da und hat mir das genaue Gegenteil berichtet.

      • Ich erinnere mich lebhaft an Aufenthalte in HU, bei denen ich den einen oder anderen unverschämt auftretenden Piefke zurechtwies. Und ihn fragte, ob er sich daheim auch so aufführt. Trotz allem habe ich selbst nie Vorbehalte gegen Ausländer erlebt. Mein Cousin berichtete mir aber, dass es leichter sei, im Geschäftsleben mit Deutschen als mit Österreichern zusammen zu arbeiten. Letztere schein hier und da noch in k.u.k-Kategorien zu denken. Nun ja…

    • Dann würde mich mal interessieren wie Sie das finden, dass man sich als Ungar oder auch nur ungarnstämmiger in Deutschland derzeit auch schon mal blöde Sprüche oder Vorhaltungen anhören muss. Komische Blicke muss man sich am Bahnhof oder anderswo in der Öffentlichkeit auch gefallen lassen, wenn man mal über Ungarn spricht ohne Orbán / Fidesz zu verurteilen. Auch auf Facebook kommt das schon vor. Zwar ist es nicht so, dass das jeden Tag und ununterbrochen vorkommen würde. Trotzdem bevorzuge ich es, das Thema Ungarn gänzlich zu vermeiden, den Film „Csak a szél“ würde ich mir deswegen auch nicht im Kino ansehen obwohl er mich interessiert. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass es nur mir so geht. Finden Sie das also normal, dass man sich in Deutschland als Ungar nicht mehr willkommen fühlt?

      • werter palóc, als eu-bürger während eines aufenthaltes in einem anderen (evtl noch-)eu-land brauchen wir uns auf keinen gaststatus mehr zu berufen. so gesehen, würde ich ihre lage in dtld nicht als „normal“ bezeichnen und demzufolge, als zeichen meiner persönlichen anteilnahme, traurig und bedauernswert nennen…

        hv, auf evtl den von ihnen angestrebten versuch der zurechtweisung durch schlagworte wie piefke oder dergleichen werde ich auch weiterhin nicht besonders eingehen.

      • Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang zu Gaststatus oder nicht. Selbst wenn Ungarn kein EU-Land wäre, selbst wenn meine Mutter keine Deutsche und ich kein Doppelstaatsbürger wäre, wäre die aktuelle Situation in Deutschland meiner Meinung nach trotzdem noch inakzeptabel. Wenn ich Sie richtig verstehe, dann charakterisieren Sie die Lage immerhin als nicht normal. Wenn die Situation nicht normal ist, dann sollte man vielleicht nach den Ursachen fragen damit man die Lage wieder normalisieren kann, Probleme lassen sich ja am besten an der Wurzel packen. Folgende zwei Gründe kann ich mir momentan vorstellen.
        1. In Deutschland ist man entweder irgendiwe verkorkst, dass man dazu neigt andere vorzuverurteilen und rechthaben zu wollen, was dann dieser Ausgrenzung führt.
        2. Den Leuten wird ein falsches Bild von Ungarn beschrieben, ihre Vorurteile werden ausgenutzt, es wird suggeriert, die Folgen dessen werden entweder nicht beachtet oder sogar in Kauf genommen.

        Was 1 angeht, so denke ich, dass der Mensch nur allzu leicht zu Vorverurteilungen neigt. Absolut niemand ist davon frei, es geht nur um das Maß. Kein Grund hier irgendeine besonders deutsche Eigenschaft anzunehmen. Außerdem basieren meine Erfahrungen vorallem auch auf den Reaktionen meiner Arbeitskollegen – durchaus intelligente und studierte (das eine bedingt ja nicht unbedingt das andere) Leute, mit denen ich gerne zusammenarbeite. Andererseits wurde erst kürzlich eine Studie bekannt laut der der Zusammenhalt in der deutschen Gesellschaft eher mittelprächtig ist, dass es eher um jeden gegn jeden geht: http://www.heute.de/Gemeinsinn-und-Toleranz-Deutsche-nur-Mittelma%C3%9F-28843940.html?tabNo=1 Der Verdacht, dass Feindbilder willkommen sind, liegt also nahe (dies bezieht sich auf die deutsche Gesellschaft, es geht nicht um typisch deutsche Eigenschaften). Nennen wir es einfach eine gewisse Anfälligkeit für Vorverurteilungen. Ferner kommt es den Deutschen auch nicht in den Sinn an der Berichterstattung gesunde Zweifel zu entwickeln, oder auch nur darüber nachzudenken, dass das Lesen von zwei oder drei Artikeln inklusive eines Urlaubes vielleicht nicht ausreichen über ein anderes Land zu urteilen.

        Was 2 angeht, so hat HV mehr als einmal inhaltliche Fehler in der Berichterstattung aufgezeigt. Durchaus wird auch suggeriert. Und wie manipulativ die Medien dabei vorgehen, beweisen nicht zuletzt die Kindernachrichtensendungen über Ungarn – selbst die Kinder werden schon indoktriniert! Ob sich die Medien bewusst sind was sie da anrichten, kann ich natürlich nicht sagen. Es gibt aber auch Null Bereitschaft darüber mal nachzudenken. Ich habe dieses Problem hier bereits mehr als einmal angesprochen, nie hätten Herr Pfeifer oder Herr Schicker dazu Stellung bezogen. Ob Sie diese Folgen also lieber verdrängen oder Sie im Sinne des Absatzes und des eigenen Egos billigend in Kauf nehmen, wer weis. Zumindest müsste aber mal ein Nachdenken darüber einsetzen. Dabei geht es nicht darüber, ob kritisiert werden darf oder nicht, es geht vorallem um die Art und Weise.

        Würde mich ehrlich interessieren wie Sie das sehen, immerhin haben SIe das Problem ja erkannt, also müssten Sie ja auch an den Ursachen und Lösungen interessiert sein.

  3. Die Presse hat vor einigen Tagen einen ausgezeichneten Artikel gebracht:
    B. Bischof schreibt: >>Nachdem Silvio Berlusconi nicht mehr ein wichtiges europäisches Land regieren darf, gibt es ein paar andere Staatsmänner, die seinen Rang als Europas politischer Scharlatan Nummer eins einnehmen wollen. Ungarns Viktor Orbán etwa fegt nun schon seit drei Jahren wie ein Bulldozer durch die politische Landschaft, zieht immer tiefere Gräben in der Gesellschaft, doktert ständig an der Verfassung des Landes herum, sodass die Experten des Europarates bereits von einer „ernsthaften Bedrohung der Demokratie“ sprechen.

    Auf solche Kritik von europäischen Institutionen wiederum reagiert der Ungar zutiefst beleidigt. Schließlich sei Ungarn, seit er wieder an der Regierung sei, ein erfolgreiches Land, das eigentlich gelobt und nicht kritisiert gehörte. Erfolgreiches Land – wirklich? In Wahrheit dürfte Orbán die Paria-Rolle, in die er sein Land innerhalb der EU hineinmanövriert hat, gar nicht so ungelegen kommen. Denn so kann er das Selbstbild vieler Ungarn als ständig ungerecht behandeltes Opfer der Geschichte prächtig bedienen und von der Bevölkerung den nationalen Schulterschluss einfordern.<<
    http://diepresse.com/home/meinung/kommentare/leitartikel/1430126/Leitartikel_Das-Wettrennen-der-politischen-Scharlatane

  4. HV was vermuten Sie?
    Ich vermute, die Reaktion von V.Orbán auf den Tavaresbericht könnte den Kollegen beeinflußt haben. Möglicherweise sah er auch die Grimassen und die Überheblichkeit des V.O. bei der Übertragung der Diskussion über den Tavaresbericht aus dem EU-Parlament
    Für diejenigen, die Ungarisch verstehen. Zsófia Mihancsik hat die Rede von Martonyi auf ihrer Website publiziert und kommentiert:
    http://www.galamuscsoport.hu/tartalom/cikk/315909_presse_martonyi_cikk_nemi_szerkesztoi

  5. HV die von Ihnen erwähnten haben aber keine Grimassen gezogen. Freilich hat Orbán dies für die dankbaren ungarischen Zuschauer gemacht, denen er zeigen wollte, dass er keinerlei Kritik ernst nimmt.
    Eva Balogh berichtet über die letzte – etwas verworrene – Rede Orbáns:

    Viktor Orbán, the economist and the foreign policy expert


    Die Idee von den 4000 Jahren Monogamie hatte ursprünglich Orbán. So dass ich mich entschuldigen muss. Martonyi hat den Spruch nur von seinem Ministerpräsidenten übernommen. Noch gut, dass ich meinen Fehler selbst bemerkt habe. Sonst hätte ich – der ich wie HV bemerkt im Glashaus sitze – eine Belehrung erhalten. (Ironie!)

  6. hv, ein aufgabe für sie:

    versuchen sie mal herauszufinden, ob es ihrerseits bestimmte reaktionsmuster auf ungelegene/unangenehme kritik an ungarn/ungarn gibt.

    viel spass dabei – die antwort ist jedoch nicht allzu schwer…

    (dieser thread könnte sich ja mal zu einem recht interessanten entwickeln – drücken wir uns die daumen!)

    • Ich glaube, ich habe die Aufgabe gelöst. Ungelegene und unangenehme Kritik gibt es nicht, aber sehr wohl (von mir subjektiv so empfunden) nicht stichhaltige/pauschale/nicht auf Fakten beruhende/feindselig vorgetragene Kritik. Dass ich mit Kritik an sich kein Problem habe, kann Ihnen anhand meiner Artikel eigentlich nicht entgangen sein (z.B. an Teilen der 4. Verfassungsänderung). Das sind die Beiträge, zu denen Sie schweigen. Ich empfinde die Diskussion mit vielen Teilnehmern als wirklich fruchtbar, trotz aller Meinungsverschiedenheiten. Ich bin aber ganz offen: Mit Ihnen und Don Kichote ist – wieder mein subjektiver Eindruck – eine Diskussion so gut wie nie möglich. Ich sehe mich dafür nicht als Alleinverantwortlichen. Aber das sollen die Leser entscheiden.

      • bitte vermeiden sie die, auf der rechten seite unseres spektrums nur allzu gerne gepflegte entgegnung auf kritik durch zusammenfassung verschiedener einzelstellungnahmen und deren gemeinsame anschliessende diskreditierung. dienlich doch letztendlich nur der eigenen vereinfachung in ihrem kopf, oder?

        ich spreche/schreibe für mich – und sie (hoffentlich) nur für sich.

        und dass hier – wie auch anderorts – am laufenden band wie wild entschieden wird, ist eher ein teil des problems als ein teil der lösung…

      • Aha, Sie schreiben also doch für sich. Aber was ist denn Ihr Lösungsvorschlag für all das, was Sie zwar nicht inhaltlich stichhaltig kritisieren, aber doch offensichtlich nicht gut finden?
        Der Verweis auf das „rechte Spektrum“ wirkt abermals etwas plump. Diskutieren kann nur das „linke Spektrum“? 🙂

      • Herr HV, wenn Sie ein Argument nicht akzeptieren, was vorkommt,
        dann stellen Sie Ihren „Diskussionspartner“ a) in die Linke oder Linksliberale Ecke, die ja unehrlich und Landes-feindlich und etwas dümmlich sind. Wie Sie es öfter schon beklagt haben. Oder b) Sie verpassen ihm abwertend eine Eigenschaft (Piefke). Oder Sie verdrehen das Geschriebene so dass man zwei oder sogar dreimal die Richtigstellung wiederholen muss. Das nennen Sie Diskussion, buaa, und dann suchen Sie auch noch die Schuld bei anderen …..

      • Don Kichote, ich bedaure ehrlich, dass ich Ihren hohen Ansprüchen an eine Diskussion, die offenbar dem entsprechen, was Sie beim Pester Lloyd absondern, nicht gerecht werde. Die Worte „unehrlich“, „Landes-feindlich“ und „etwas dümmlich“ legten Sie mir allerdings gerade in den Mund.

      • da ja auch hier so gern und oft über rechts u links geschrieben wird, möchte ich einen „zufallsfund“ der diskussion anheim stellen.

        trennt sich die spreu vom weizen etwa beim thema „offenheit für erfahrungen“? (wohl sehr wahrscheinlich)

        http://de.wikipedia.org/wiki/Big_Five_%28Psychologie%29#Offenheit_f.C3.BCr_Erfahrungen

        ———————

        und noch ein bisschen szórakozás:

        http://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/psychologie-testen-sie-ihr-wissen-um-psyche-und-geist-im-quiz-a-910241.html

      • Lieber kulturkrampf, ich bin kein Psychologe, dafür war mein Abi zu gut 🙂 … daher versuche ich nicht, andere Menschen zu analysieren. Über das Internet scheint mir das auch etwas schwer zu sein.

        Die Ansicht von Wiki, konservative Menschen seien eher weniger offen für Erfahrungen, teile ich nicht. Das scheint mir sehr pauschal. Man müsste schon definieren, um welche Erfahrungen es dabei geht. Mal angenommen, ich lehne die Erfahrung des Konsums harter Drogen ab (d.h. halte mich insoweit an bestehende Regeln und Konventionen). Bin ich deshalb konservativ? Oder konsumieren Linke eher harte Drogen? Oder ist Cohn-Bendit, weil er damals ausweislich seiner Texte „offen“ für bestimmte sexuelle Erfahrungen war, deshalb links? Ich weiß das alles nicht, habe aber gewisse Zeifel.

        Ich schließe hingegen nicht aus, dass manch ein „Nicht-Konservativer“ glaubt, er sei die Offenheit in Person. Ob das stimmt, können Sie ja mal anhand der Diskussion im Pester Lloyd nachzuvollziehen versuchen… 🙂

        Anderen fehlende Toleranz vorzuwerfen, ist leicht. Mit oder ohne psychologischen Hintergrund befindet man sich wohl nicht selten auf dem Holzweg. Ich selbst interessiere mich z.B. für Kunst und Musik, betätige mich (außerhalb dieses Blogs) rege publizistisch (hoffentlich anders als Don K. 🙂 ), denke (oder hoffe), wissbegiering zu sein. Ich hinterfrage – im rechtswissenschaftlichen Bereich – fortwährend Konventionen, nehmen wir nur das Beispiel der „herrschenden Meinung“ in der Rechtsprechung. Man könnte sogar so weit gehen und sagen, dass ich mich mit diesem Blog gegen die „Konventionen“ in der Ungarn-Berichterstattung stelle. Und mit mir einige Teilnehmer hier. Alles eine Definitionsfrage. Kurzum: Viele oder fast alle Attribute der Weltoffenheit reklamiere ich nach meinem subjektiven Empfinden für mich. Und wer, der mich nicht persönlich kennt, mag das in Abrede stellen?

      • „was Sie beim Pester Lloyd absondern“ Ihr üblicher Argumentationsstiel („Ihren hohen Ansprüchen“), Herr HV. Hatten Sie nicht davon angefangen, dass Sie nicht mit mir diskutieren können?

      • Noch etwas zu Ihrer „Weltoffenheit“ Herr HV;

        Ich schrieb: „In Deutschland oder Österreich lässt es sich gut diskutieren, die Friktion findet in Ungarn statt. ….“

        No comment: Ungarische Politik heute

        Palóc schrieb: „Wenn Ihnen einer nicht passt oder dessen Meinung, dann versuchen Sie seine Meinung ja gleich als unbedeutend abzustempeln, weil der Gegenüber nicht in Ungarn wohnt. Das ist im Übrigen ein Problem, dass ich bei Linken leider öfter feststelle: für die eigenen politischen und wirtschaftlichen Interessen grenzt man andere schnell aus.“

        No comment: Ungarische Politik heute

        HV schrieb: „Don Kichote würde Herrn Pfeifer seinen Aufenthaltsort nie vorwerfen. Und dass Marco Schicker nicht in Ungarn, sondern in Wien wohnt, scheint ebenfalls nicht zu stören. …..“
        „……. Ich teile Ihre Vermutung, Palóc: Es wird wohl mit dem politischen Standpunkt zu tun haben. […] Ich will gar nicht näher darauf eingehen, dass die Aussage, im Ausland Lebende hätten keine Ahnung, üblicherweise von Jobbik und Konsorten verwendet wird… “

        No comment: Ungarische Politik heute

        Aha, ich bin deswegen ein Linker oder ein Nazi da strotzt ja die Qualität der Aussage und die der Diskussion mit Argumenten noch mehr.

        Dann schreiben Sie in diesem Link: „ich bin kein Psychologe,…[…]… Viele oder fast alle Attribute der Weltoffenheit reklamiere ich nach meinem subjektiven EMpfinden für mich.“

        Die Presse: Gastkommentar von János Martonyi

        Soso weltoffen …. soso kein Psychologe ….

        Weiter unten: „Ich schließe hingegen nicht aus, dass manch ein “Nicht-Konservativer” glaubt, er sei die Offenheit in Person. Ob das stimmt, können Sie ja mal anhand der Diskussion im Pester Lloyd nachzuvollziehen versuchen…“

        Soso weltoffen …. soso kein Psychologe …. Aber kein Argument Herr HV,
        nur man schließt nicht aus das ein anderer glaubt usw.. Wahnsinn Ihre Diskussionsfähigkeit.

      • Also Word for Word, noch deutlicher, Herr HV.

        „Die Ansicht von Wiki, konservative Menschen seien eher weniger offen für Erfahrungen, teile ich nicht.

        Das scheint mir sehr pauschal.

        Man müsste schon definieren, um welche Erfahrungen es dabei geht. Mal angenommen, ich lehne die Erfahrung des Konsums harter Drogen ab (d.h. halte mich insoweit an bestehende Regeln und Konventionen). Bin ich deshalb

        konservativ?“

        Auf der einen Seite verteidigen Sie den Begriff „konservative Menschen“ gegen Wiki es sei zu pauschal, auf der anderen Seite lokalisieren Sie einen angeblichen „Linken“ nach einem Satz. Haben Sie es jetzt verstanden?

        „fast alle Attribute der Weltoffenheit reklamiere ich nach meinem subjektiven Empfinden für mich.“

  7. Sehr geehrter HV. Ich lese schon lange Ihre Artikel. Allerdings beaurteilen Sie die Kommentare mit zweierlei Maß. Wenn jemand, wie z.B. Karl Pfeifer
    Kritik übt, dann wollen Sie konkrete genaue Angaben haben. Aber wenn Sie etwas posten, dann reichen Ihnen Allgemeinplätze wie, daß sich irgendein „Piefke“ irgendwann, irgendwie, irgendwo,
    schlecht benommen hat, Wieviele Ungarn ich erlebt habe die sich schlecht benommen habe will ich gar nicht kommentieren. Meines erachtens haben Sie das gleiche
    Problem wie viele Ungarn mit der Demokratie. Sie sind nicht in der Lage die Meinungen anderer zu akzeptieren und eine halbwegs auf Fakten basierende Diskussion bzw. Debatte zu führen, weil Sie nur das sehen, was Sie sehen wollen.

    • Herr Botschafter, wenn Sie genaue Angaben von mir möchten, fragen Sie mich doch einfach. Ich glaube aber, dass meine Antwort an Joe das, was ich sagen wollte, hinreichend verdeutlicht. Ich habe gesagt, dass ich bislang keine Erfahrungen gemacht habe, wie sie „kulturkrampf“ schilderte. Wenn Sie genaueres wissen möchten, müssen Sie wahrscheinlich kulturkrampf fragen: Er/sie leidet unter den fremdenfeindlichen Ungarn und ihren (irgendwie, irgendwo) gemachten Äußerungen. Auch Sie scheinen entsprechend schlechte Erfahrungen mit Ungarn gemacht zu haben (irgendwie, irgendwo), die ich nicht bestätigen und nicht in Abrede stellen kann. Aber fällt Ihnen etwas auf? Ihr Vorwurf an mich, nicht ins Detail zu gehen, fällt ein wenig auf Sie zurück.

      Aber wir wollen konstruktiv sein: Erklären Sie mir bitte Ihre Bemerkung von der Demokratie genauer. Sie haben mit ihr kein Problem, das verstehe ich und freue mich darüber. Aber: Dass ich Meinungen akzeptiere, sehen Sie schon daran, dass sie hier veröffentlicht werden. Ich muss sie aber deswegen nicht teilen. Oder bedeutet Demokratie, dass man alles unwidersprochen lassen muss? Mit Verlaub, aber das wäre bei vielen Äußerungen von Herrn Pfeifer und beinahe allem, was Don Kichote und kulturkrampf hier beisteuern, wirklich zu viel verlangt. Ich sehe vieles eben anders.

      Ich freue mich, dass Sie den Blog lesen. Ein neuerlicher, wenn auch nicht erforderlicher Beweis, dass es sich hierbei um eine Plattform handelt, die nicht nur von Fidesz-Anhängern gelesen wird.

      Und nur für das Protokoll: Ich glaube nicht, kulturkrampf als Piefke bezeichnet zu haben: Akinek nem inge, ne vegye magára.

      • „Ihr Vorwurf an mich, nicht ins Detail zu gehen, fällt ein wenig auf Sie zurück.“

        wie wäre es denn, wenn wir mal tatsächlich in die details gehen – und sie auf einer der nächsten wahrhaft multikulturellen gartenveranstaltungen erscheinen.

        zuvor würde ich jedoch sehr gerne sie etwas „persönlicher“ kennenlernen…

        p.s.: sie dürfen mich gerne piefke nennen. ich verbinde jedoch mit der bezeichnung nichts hier dem dialog zuträgliches.

      • Nochmal: Ich habe Sie nicht Piefke genannt.
        Wo soll die Gartenparty denn stattfinden? In Ungarn oder in Deutschland? Sie können mir die Details gerne an hungarianvoice(at)gmx.de schicken.
        Erwarten Sie aber bitte nicht, dass ich mit jenen Ihren Gästen, die von der Schwächung des Magyarentums reden wollen, auf einen grünen Zweig komme.

      • Sehr geehrter Herr HV-Kürzel,
        gilt das auch für mich?
        Dann hätte ich gern die E-Mail Adressen und/oder Klarnamen von Botschafter Szarik, dem Kulturattaché Krampf und dem traurigsten aller Spinner, dem Don mit der Rechtschreibschwäche.
        Mich täte mal interessieren, wie wichtig die drei Spötter im wahren Leben sind, dass Sie sich hier nur inkognito trauen.

        Jetzt habe ich Sie nach genauen Angaben gefragt und warte auf eine präzise Antwort.

        Anderenfalls schlage ich mich auf Pfeifers Seite. Oder meinen Sie, ich könnte nicht genauso blöd?

        Hochachtungsvoll
        Peter Herche

      • Versuchen Sie es doch einfach, Herr Herche. Vielleicht lädt kulturkrampf ja auch Sie ein, es soll ja multikulturell zugehen… 🙂
        Die Klarnamen sind mir nicht bekannt, fragen Sie die Herrschaften doch einfach selbst.

      • Jup, PH Sie sind sicher unheimlich wichtig, aber ich würde Sie nie einladen. Muss ich doch immer ein wenig lächeln, wenn Sie sich zu guter Letzt in Ermangelung an Argumenten, an Nicknamen und Rechtschreibung verbeißen, ohne dass ich es witzig finde. Denken Sie das bringt die Leser zum Nachdenken oder meinen Sie dass „Spinner“ und „Güllepapst“ den Kommentar aufpeppen?

      • Bei Don stellt sich doch einzig die Frage, ob er ein Spinner oder ein Narr ist. Außer seiner dick aufgetragenen Wichtigkeit und seiner Namenswahl „Kichote“ finde ich nichts, was noch der Erhellung und Veranschaulichung dienen könnte.
        Ein echter Linker eben, dummfrech und engebildet. Und wenn er meint, ich wollte mich mit ihm kommun machen und sehne mich in den Kreis seiner Artgenossen, dann liegt das wohl daran, dass ihm als Legastheniker mit einer Lese-Rechtschreib-Störung der Schlüssel zum Eröffnen von Texten und zum Erschließen von Sinn fehlt.
        Vielleicht ist er beides: Spinner und Narr, ein Linker eben. Und mit denen verbindet mich nun wirklich nur meine tiefe Abneigung.

      • Wenn das stimmen sollte PH, kann ich keine Bedrohung für ihre Ergüsse sein. Wozu regen Sie sich sinnentleert auf?

  8. @ kulturkrampf | 19. Juli 2013 um 08:54

    Ich habe Verständnis für Sie, immerhin bin ich überall in der Minderheit gewesen, wo ich bisher gelebt habe.

    Mir ist beim Lesen Ihrer Zeilen eine Unterhaltung mit einer bayerischen Mitfahrerin von Zürich nach München eingefallen. Sie sagte, sie habe das Glück gehabt, schnell Schweizer Freunde gefunden zu haben, was ihr jedoch eigentlich überhaupt nicht schwer gefallen sei. Zu der ganzen Diskussion der unbeliebten Deutschen gab sie ein abschliessendes Fazit: Es käme halt ein bisschen auf die Person an. Die eigene Person ist ein Schlüssel zur gelungenen Integration…

    Die Schwierigkeit mit den Deutschen in der Schweiz ist, dass die meisten nicht das Verlangen haben, sich zu integrieren, und daher anecken. In Ungarn ist es wohl nicht anders. Sehen Sie: Ich war fünf Jahre in Budapest an der Deutschen Schule. Dort war ich umgeben von deutschen Schülern, die zum Teil mehr als ihr halbes Leben in Ungarn verbrachten und dennoch – wie ihre Eltern auch – kaum ein Wort auf Ungarisch hervorbrachten. Die deutsche Community in Budapest ist in dieser Hinsicht eh ein krasser Anachronismus: Oftmals kam mir das Kolonialleben in den Sinn, welches meine englische Grossmutter als Kind in einem fernen Land noch erlebte. Wie soll man diese Leute denn gern haben? Die zwar in Ungarn ihr Geld verdienen, aber sich nicht die geringste Mühe machen, sich zu integrieren? Mein Vater hat an der Uni die Sprache gelernt. Er spricht sie passabel – und siehe da: Er hat ungarische Freunde und wird nicht angegriffen. Auch kann ich mich persönlich nicht entsinnen, jemals in Ungarn aufgrund meines deutschen Namens angegriffen worden zu sein.

    Deutschen in Ungarn kann ich nur denselben Rat geben wie Deutschen in der Schweiz: auch auf historische Empfindlichkeiten zu achten. Viele Deutsche denken, die Ungarn seien historisch immer schon ihre bedingungslosen Verbündeten gewesen. Insgeheim hoffen dann viele – auch und gerade Linke – auf entsprechende, sympathisierende Bemerkungen, auf die dann ggf. belehrend reagiert werden kann. Den Patenonkel meiner Grossmutter hat die Gestapo ermordet – sie können sich sicher sein, dass das Dorf, aus dem sie stammt, nicht grosse Sympathien für Deutsche hegt(e) und noch weniger auf Belehrungen gespannt ist. Autoren wie Bajcsy-Zsilinszky sahen in den Deutschen die Totengräber der ungarischen Staatlichkeit. Ein Kuruzze kann grundsätzlich nicht deutschfreundlich sein, grosse Gebiete des heutigen Ungarns sind ehemalige Kuruzzengebiete. Für alles weitere verweise ich Sie auf Petôfis „Mit nem beszél az a német“ und auf den ältesten überlieferten ungarischen Fluch: „Tollwütige Hurensöhne, Scheissdeutsche: Gestern habt ihr unser Blut getrunken, heute trinken wir euer Blut“ (http://hu.wikipedia.org/wiki/Els%C5%91_magyar_szitkoz%C3%B3d%C3%A1s). Die „Scheissdeutschen“, die gemeint waren, sind heute übrigens Schweizer.

  9. *ähem*worum ging es gleich?Ach ja stimmt um den Bericht über „Ungarn im Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins“

    „Eine Woche später, Anfang Juli, hat das Europäische Parlament den Ungarn-Bericht des grünen Europa-Abgeordneten Rui Tavares angenommen. Der Bericht widerspricht den Tatsachen bei etlichen Punkten:
    Was daran wohl erkennbar ist. https://hungarianvoice.wordpress.com/2013/07/03/tavares-bericht-entschliesungsantrag-mehrheitlich-angenommen/#comment-14960
    Gefällt sicher einigen nicht.Hatten sie doch vermutet ,dass man bei ihrem Erscheinen den roten Teppich ausrollt und vor Ehrfurcht erstarrt
    Kann mancher nur schwer verzeihen, dass er vom Denkmalsockel gestürzt wurde, wo er doch so gerne zeigen wollte, wo´s lang geht.
    Das verursacht bei manchen Personen ein Trauma ..geb ich zu.

  10. “ Und mit denen verbindet mich nun wirklich nur meine tiefe Abneigung.“

    sehr schöner satz herr herche. vieles sagend über den zustand der rechten im allgemeinen und ihren eigenen im besonderen..

    nur leider nicht sehr vielversprechend – sie haben keine zukunft.

    und selten genug antworte ich ihnen – aber es sei doch die eine frage erlaubt:

    glauben sie durch ihre statements in diesem thread, bisher irgendetwas neues von sich gegeben zu haben?

    • also monologisch weiter:

      „Nationalstolz, so das Fazit Feshbachs, ist leicht entflammbar – wie andere Gefühle auch. Und die Grenze zwischen Patriotismus und Nationalismus ist beliebig verschiebbar – weil sie nicht existiert.“

      „Fragwürdige Liebe zum Land“
      http://www.sueddeutsche.de/wissen/liebe-zum-land-die-maer-vom-guten-patrioten-1.912131-2

      dies alles in einklang zu bringen mit dem sog. „neuen“ selbstbewusstsein, stelle ich mir schwierig vor…der ungarische patient liegt auf dem op, aber wer darf nun ran?

      • „Auch der vermeintlich harmlose „Partypatriotismus“ während der WM 2006 hat die Deutschen nach Ansicht der Psychologin Julia Becker von der Universität Marburg nicht offener und menschenfreundlicher gemacht.“

        Ich verstehe nicht ganz. So weit ich mich erinnere, waren die Gäste – also jene, die ja unter dem angeblichen (durch „Partypatriotismus“ geförderten) Chauvinismus leiden, von dem Bild, dass die Deutschen abgegeben haben, schier begeistert. Sogar die Briten, und das will etwas heißen – halten sie die Deutschen doch oft genug (vielleicht auch zu Recht) für bierernste, langweilige Spießer. 🙂 Ich habe selbst von mehreren Leuten gehört, dass „wir“ – die Deutschen – endlich wieder auf dem Weg zu Normalität sind. Und habe mich darüber gefreut.

        Rückblickend auf 2006 waren die Spießer diejenigen, die den Deutschen das, was allen anderen Ländern ohne weiteres gestattet ist (Fähnchen schwenken), auszutreiben versuchten. Und nein, diesbezüglich haben wir aufgrund unserer Geschichte gewiss keine Pflicht, anders zu sein. Wir sollten ganz normal sein, das verhindert das Grauen der Vergangenheit für die Zukunft. Zu einem amerikanischen Patriotismus, den ich mitunter albern finde (über den sich aber kaum einer aufregt), hat uns die WM doch auch nicht geführt.

        Es wird natürlich immer Wissenschaftler geben, die sich auf die Suche nach dem Bösen machen. Und die werden auch was finden, mal zu Recht, mal zu Unrecht. Allein die erwähnte Untersuchung gibt es wohl nur in Deutschland (uups, ich korrigiere mich: wohl auch in Ungarn).

        Ein wenig Entspannung wäre angebracht, denke ich. Ich halte Heimatliebe für etwas positives. Weltoffenheit steht hierzu nicht im Widerspruch.

        Ich glaube, die WM hat Deutschland kein „neues Selbstbewusstsein“ beschert. Ich würde eher sagen, sie hat uns ein kleines Stück Normalität zurückgegeben.

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