Wie Bloomberg berichtet, hat die Europäische Kommission heute entschieden, dass die in den Jahren 2007 bis 2010 (Regierungen Gyurcsány, Bajnai und Orbán) bezahlten staatlichen Beihilfen an die ungarische Fluggesellschaft MALEV gegen EU-Recht verstieß.
Als Folge der Entscheidung – sollte sie bestandskräftig werden – müsste die Fluggesellschaft die Beihilfen, insgesamt ca. 300 Millionen EUR, an den finanziell klammen ungarischen Staat zurückzahlen. Das Unternehmen dürfte in der derzeitigen Situation hierzu nicht in der Lage sein.
http://index.hu/gazdasag/magyar/2012/01/09/brusszel_visszafizetteti_a_malev_allami_tamogatasat/
Wikipedia zur Historie der Gesellschaft seit 2007:
„Anfang 2007 wurde Malev von der russischen Flugallianz AiRUnion übernommen, bereits am 26. Januar 2009 ging der Besitz jedoch auf Grund finanzieller Probleme der AirUnion an die staatliche russische Bank Wneschekonombank über. Strategischer Partner bei der Umstrukturierung der angeschlagenen Malev soll die russische Fluggesellschaft Aeroflot sein, die sich damit strategischen Zugang zum europäischen Markt verschafft. Daneben will die russische Fluggesellschaft ihre Boeingmaschinen künftig bei der Malev-Tochter Aeroplex warten lassen.
Ende Februar einigten sich die Moskauer Entwicklungsbank VEB und die ungarische Regierung auf eine erneute Verstaatlichung der Airline. Bis zuletzt lagen die Anteile an Malév bei der VEB. Eine Beschwerde der Konkurrenten Wizz Air und Travel Service bei der EU-Kommission ist angekündigt. Der ungarische Staat konnte mit einer Kapitalerhöhung von 25,2 Milliarden Forint (ca. 93 Mio EUR) wieder in den Besitz von 95 % der Aktien kommen.Im Dezember 2011 gab die ungarische Regierung bekannt, zusammen mit ausländischen Investoren einen neuen Flagcarrier ins Leben rufen zu wollen. Die nach wie vor defizitäre Malév würde in der Folge im Rahmen einer Insolvenz abgewickelt.„